Montag, 9. Januar 2017

Mit der Zeit gehen

Traditionelle Reisebüros haben in den letzten Jahren mehr und mehr an Umsatz eingebüsst. Dies vor allem auch wegen der vielen Online-Anbieter, welche es dem Konsumenten einfach machen eine Reise selber zu planen und zu organisieren.

Für die Reisebüros ist es also an der Zeit mit der Zeit mitzugehen. Eine Möglichkeit, wie man sich von der Konkurrenz abheben und dem Kunden einen echten Mehrwert in der Beratung anbieten kann, zeigt als jüngstes Schweizer Beispiel der Reiseanbieter Hotelplan. Dieser bietet den Kunden in bisher 12 Filialen an, sich mögliche Reisedestinationen, Hotels und Zimmer, sowie Kreuzfahrtschiffe mithilfe einer Virtual Reality-Brille vor der Buchung anzuschauen.
Auch wenn man im internationalen Vergleich etwas stark hinterherhinkt ist es doch positiv, dass diese Technologie mittlerweile auch in der Schweiz zur Anwendung gelangt

Doch wie funktioniert das?
Die Umgebungen müssen vorab komplett abgefilmt werden. Dies passiert mit Kameras, welche 360-Grad Videos abfilmen können und dem Kunden somit eine Szene in jede Richtung erlebbar machen. Im Beispiel von Hotelplan kann sich der Konsument also in der Umgebung umschauen und durch die Gegend schlendern. Diese Technologie hat allerdings weitaus mehr Potential, als dass sie nur als Mittel zum Zweck verwendet werden kann.

Wie die folgenden Projekte zeigen könnten sie die Tourismusbranche revolutionieren und einen neuen Markt eröffnen.

Bereits im Herbst 2014 ermöglichte Marriott, mit ihrem "Teleporter", frisch verheirateten Paaren eine virtuelle Reise nach Hawaii oder London. Dafür betraten die Paare eine Teleporter Kabine und legten eine Oculus Rift Brille an. Die Reaktionen waren zu grossen Teilen überwiegend positiv. Wie man im Video sehen kann, war die Technologie bereits Ende 2014 relativ weit. In der Zukunft dürfen wir aber auf eine noch realere Ausgestaltung hoffen.




Ein weiteres interessantes Beispiel, wie Ferien in der Zukunft aussehen könnten lieferte Samsung in ihrem Projekt. Sie eröffneten im australischen Alice Springs einen Tauch-Shop, welcher ca. 700 Meilen (1'200 Kilometer) vom Meer entfernt war. Dort also wo ein solcher Shop eigentlich völlig fehl am Platz ist. Kunden konnten mit dem Gear VR Headset in die Unterwasserwelt abtauchen und mit Haien schwimmen. Aber schaut euch das selbst an.




All diese Erfahrungen, welche durch die Virtuale Realität möglich sind können für die Tourismusbranche von enormem Vorteil sein. Kunden können beispielsweise die wunderbare Landschaft von British Columbia (Kanada) auskundschaften und sich schon in der Virtuellen Realität in die Umgebung verlieben. Wir denken, dass die Technologie in der Tourismusbranche vor allem in der Beratung von grossem Nutzen ist. Der Kunde hat einen echten Mehrwert in der Beratung, als wenn er sich im Gegensatz dazu selber Bilder auf Google Earth anschauen muss. Wir denken, dass dem Beispiel von Hotelplan noch viele weitere Reisebüros in der Schweiz folgen werden und sich die VR-Brille so auch der Massentauglichkeit annähert.

Jedoch hat diese Technologie auch Schattenseite für die Tourismusindustrie. Wenn diese Technologie weiterhin solch enorme Fortschritte macht und es möglich sein sollte in der Virtuellen Realität mit der Umgebung zu interagieren, ist es durchaus möglich, dass viele Kunden auf eine "echte" Reise verzichten werden und sich stattdessen einen Trip via VR-Brille gönnen.

Wir denken und hoffen allerdings, dass diese Technologie auch in Zukunft nicht als Substitutionsgut für eine reale Reise herhalten werden kann, da es immer noch am schönsten und interessantesten ist die vielen schönen Reisedestinationen, die Menschen und die Kultur in Wirklichkeit zu erleben.

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