Mittwoch, 11. Januar 2017

Mit der Zeit gehen Teil 2

Amazon Go - schon mal davon gehört? Falls nein empfehlen wir euch das untenstehende Video anzuschauen.

Faszinierend nicht wahr? Als Aussenstehender fragt man sich jedoch wie das funktioniert und ob diese Idee bzw. Technologie zum einen Massentauglich und zum Anderen Datenschutzrechtlich in Ordnung ist. Diese Fragen werden wir im Folgenden versuchen zu beantworten.

Wie funktioniert Amazon Go?
Amazon hält sich bei der Frage nach der Technologie bedeckt und erwähnt lediglich die folgenden Schlagworte: Computer Fusion; Deep Learning Algorithms; Sensor Fusion. Was das allerdings im Detail bedeutet, wissen wohl nur die Entwickler dieser Technologie. Es muss sich aber um eine Software handeln, die den eingeloggten User erkennt, welcher das entsprechende Produkt aus dem Regal greift. Für uns aber nur schwer vorstellbar. Was passiert beispielsweise, wenn ein User vor dem Regal steht und sich die Produkte anschaut und ich im Vorbeilaufen etwas aus dem Regal greife? In jedem Fall kann gesagt werden, dass sehr viele Daten gesammelt werden müssen, für den Kunden allerdings nicht ersichtlich ist welche Daten genau. Es bleibt aus Konsumentensicht zu hoffen, dass spätestens nach der Eröffnung des ersten Shops Anfang dieses Jahres weitere Details bekannt gemacht werden.

Diese neue Technologie ermöglicht viele Chancen, sowohl für den Konsumenten als auch für den Anbieter. Zum einen besitzt der Anbieter, in diesem Fall Amazon, ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Eine solch interessante Neuheit kann viele Kunden anlocken, welche die Sache selber ausprobieren wollen. Zum anderen werden sehr viele und strukturierte Daten gesammelt, welche Amazon tiefe Einblicke in den Kunden geben. Aber auch für den Konsumenten eröffnet es viele Vereinfachungen. Das Warten an der Kasse erübrigt sich und man muss das Geld nicht mehr aus der Geldbörse kramen. Beim Verlassen des Shops wird der fällige Betrag automatisch vom Amazon-Konto abgebucht und die Sache ist gegessen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Doch wie oben bereits erwähnt gibt es auch Nachteile bzw. Risiken, welche vor allem den Konsumenten betreffen. Datenschutzrechtlich wäre die aktuelle Situation in Europa wohl nicht denkbar, da die Kunden nicht wissen welche Daten wozu gesammelt werden. Ausserdem besteht die Gefahr von Individual Pricing für den einzelnen Kunden, wenn dieser ein bestimmtes Produkt immer wieder Kauft. Ausserdem können die Daten, welche Online erfasst werden mit den Einkäufen im analogen Bereich zusammengeführt werden, was Amazon wohl ein vollumfängliches Kundenprofil ermöglichen würde.

Wie immer gibt es bei solch innovativen Themen sowohl positive wie auch negative Aspekte, welche zu berücksichtigen sind. Es bleibt aber abzuwarten, wie das Konzept in den USA ankommt und welche Anpassungen es im Hinblick auf Europa geben könnte. Auf jeden Fall kann festgehalten werden, dass die "Just Walk Out Shopping experience" eine sehr interessante Innovation darstellt. Wir werden das Thema weiter im Auge behalten.

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